vetpet Capucine geb. 17.12.21
Kiko
Geboren als Erste unseres Vetpet C-Wurfes am 17.12.21
Wir hatten nicht geplant aus diesem Wurf einen Welpen zu behalten, aber manchmal oder eher oft läuft es in unser Leben anders als geplant.
November 2021, unser Sohn erkrankt mit zehn Jahre plötzlich an Diabetes, nach einem Krankenhausaufenthalt der mit einer bangen Zeit auf der Intensivstation begann, stellte sich heraus dass sich unser Leben und vor allem seines von Grund auf ändern würde.
Was diese Krankheit bedeutet, wissen nur die betroffenen Familien und selbst diese werden immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert und an ihre emotionalen und körperlichen Belastungsgrenzen stoßen..
Durch Zuraten meiner Freundinnen kam ich überhaupt erst dazu, die Idee eines Assistenzhundes zu verfolgen.
Im Netz wird die Ausbildung und auch der finanzielle Aufwand dieser als sehr umfangreich beschrieben.
Ahnungslos und überfordert fiel mir plötzlich ein, dass ja im B-Wurf bereits einer unserer Beauceron zu einem Assistenzhund sowie drei weitere unserer Hunde als Therapiehunde bei einer Hundetrainerin in Köln ausgebildet wurden.
So konnte ich einen persönlichen Kontakt zu Anne herstellen, die mir mit ihrer langjährigen Erfahrung half.
Die Assistenzhunde, die sie aussucht, insbesondere als Diabetes Warnhunde, haben die Fähigkeit Blutzucker außerhalb der Norm anzuzeigen von Geburt an.
Das Besondere daran ist, dass diese Eigenschaft darin besteht, nicht nur Unterzucker und Überzucker bereits im Ansatz anzuzeigen sondern auch Schwankungen also instabile Blutzucker zu erkennen.
Hunde, die über Geruchsproben trainiert werden, können nur die antrainierten Werte anzeigen und somit sind dies fixe Bereiche in denen der Hund reagiert
Ein Hund dem die Eigenschaft Blutzucker anzuzeigen in die „Wiege“ gelegt ist, ist selten, die Wahrscheinlichkeit liegt wohl bei 3% (mit Prädispositionen in bestimmten Rassen) und sein Wert über den wundervollen Begleiter hinaus ist unfassbar
Anne bot an, uns bei dem Versuch eine geeignete Hündin zu finden zu unterstützen, aufgrund der Entfernung wollten wir es per Videokonferenz versuchen.
Bereits am 3. Lebenstag analysierte sie das Verhalten der Welpen bei einem Unterzucker unseres Sohnes. Die Auswahl reduzierte sich bereits da auf zwei der Hündinnen.
Doch erst einmal hatten wir andere Sorgen.
Leider war dieser dritte Wurf für Ida nicht so problemlos wie die zwei davor.
Die Welpen tranken, Ida fraß, ihr Verhalten war ruhig, nicht auffälltig und dennoch, irgendetwas stimmte mit ihr nicht.
Mein Gefühl ließ mich nicht los.
Die Temperatur war erhöht, was aber in dieser Säugeperiode nicht ungewöhnlich ist. Ihr Blick, ich weiß es nicht…es passte nicht.
Mit meinen ausgewählten Phytotherapeutika konnte ich ihr helfen ein scheinbar gutes Allgemeinbefinden zu zeigen, aber ich war zunehmend beunruhigt.
Vier Tage nach der Geburt ließ ich das Blut untersuchen, Ultraschall, Röntgen, keine Auffälligkeiten.
Ich sagte zu meinem Mann, wenn Sie auf die schulmedizinischen Medikamente die wir ihr schließlich gegeben hatten, nicht reagieren würde, würde ich sie operieren und die Gebärmutter entfernen lassen.
Ich erntete viele unterschiedliche Meinungen dazu, wäre es nicht der dritte Wurf gewesen hätte ich mich nicht zu diesem Schritt entschlossen – und so meinen Hund verloren.
Denn am nächsten Tag ging es ihr viel schlechter, plötzlich drängte die Zeit und es wurde eine Not OP.
Die Gebärmutter war anscheinlich unverändert, nach der Eröffnung zeigte sich eine zehnfache Plazentanekrose, die sie ihr Leben gekostet hätte.
Danke für das beherzte Eingreifen und Unterstützen unseres Praxisteams!
Während meine Züchterfreundin mit mir die Welpen päppelte, konnte Ida mittels Infusionen so stabilisiert werden, dass sie schon kurz nach der Operation wieder bei ihren Weloen liegen und diese säugen konnte.
Ida hat den Eingriff gut überstanden und sich vorbildlich um ihre zehn Welpen gekümmert. Dennoch waren diese noch eine zeitlang gestresst und so stand die Auswahl der Diabetes Hündin hinten an.
Sechs Wochen alt war es sicher, dass eine geeignete Hündin anzeigen würde, sofern diese dabei wäre.
Valentin hatte sich bereits in „orange“ verguckt und nachdem sie ihrem Verhalten kurz nach der Geburt als relativ geeignet erschien, ließen wir seine Auswahl zu und teilten Anme schon vorab mit, dass es „orange“ werden würde.
Dann Videokonferenz mit Anne.
Vier Weloen interessieren sich für Valentin der in diesem Moment Unterzucker hat.
Drei Welpen freuen sich, eine flippt regelrecht aus und lässt sich nicht von ihm trennen.
Es ist „lila“!!
Anne meint, „orange“ wäre gut in ihren Anlagen, aber „lila“ ist ein Lottogewinn.
Wir spüren es, sie hat so eine Leidenschaft, so einen starken Willen Valentin zu helfen: Es ist Vetpet Capucine, es ist „Kiko“.
Der Name Kiko kam in einer Nacht – als Eingebung.
Blöder Name denke ich mir und konnte nichts damit anfangen.
Wie immer lese ich aber die Bedeutung der Namen im Internet.
Japanische Prinzessin? – hmm,
weiter, nächste Seite. Und da stand es: Kiko – das heißt glücklich und Kind – also glückliches Kind und dieser bedeutungsvolle Name fand zu einem wunderbaren Hund.
Kiko war als kleiner Welpe oft separiert von den anderen Welpen, immer etwas extra und sie bleibt auch „extra“.
Kiko sieben Wochen, souverän.
Kiko neun Wochen, umweltsicher.
Valentin erkennt an ihrem Schnüffeln ob sie Unter- oder Überzucker anzeigt.
Kiko zwölf Wochen, zeigt innerhalb der ersten Trainingstunde bei Anne sicher die abnormen Blutzuckerwertr durch Bellen an.
Bereits bei über 150 meldet sie, als ein Absinken der Blutzuckerspiegels bevorsteht und sie hatte jedesmal recht.
Sie zeigt sowohl Unterzucker als auch Überzucker an, viele viele Male am Tag.
Sie hat auch ohne Lernerfahrungen bereits in diesem jungen Alter keine Angst vor Krankenwagen die mit Sirene zwei Meter an ihr vorbei fahren. Sie dreht sich nicht mal um.
Das ist vielleicht auch dieser C-Wurf der so unglaublich stark ist, unbeeindruckt und wesensstark und meine Bewunderung verdient. Natürlich nicht immer einfach für ihre Besitzer, aber unfassbar charakterstark.
Kiko hält uns lange und ausdauernd auf Trab wenn der Zucker nicht stimmt. Ja, es ist richtig, Assistenzhunde sind nicht angenehm wenn sie ihren Willen durchsetzen, Kiko ist eisern wenn es um Vallis Zucker geht, sie gibt nicht auf.
Manchmal höre ich sie im Wohnzimmer Randale machen, sie bellt, sie nervt. Der Blick auf den Blutzuckerwert auf dem Handy gibt ihr Recht, es liegt an Valli der einfach nicht reagieren will, „Kannst du bitte etwas nehmen damit dein Hund zufrieden ist?“ -„Ja, aber das ist doch kein Grund so auszurasten!!!“ – Doch, weil ein Zehnjähriger sonst nicht reagiert.
Fünf Monate. Sie kennt die Bedeutung von „süß“ und fängt an, „Fanta“ zu apportieren.
Sie ist eine alte Seele in einem jungen Körper.
Köln, U Bahn, wieder Fahrradanhänger in der Innenstadt, rein in die Geschäfte, mit der Rikscha durch die Innenstadt. Nichts was sie beeindruckt, nichts was sie davon anhält Valli zu sagen, wann er etwas Essen oder Trinken muss.
Wir haben ein Kind, das stolz auf seinen Hund ist, der aufgrund seines Hundes aufgeschlossen über seine Krankheit reden kann, der fremden Menschen auf der Straße erzählt wie besonders seine Kiko ist und warum sie für ihn so wichtig ist.
Ich verzweifle an ihrem Starrsinn
Ich bewundere sie für Ihren Starrsinn
Kiko ist Valentins Beschützerin.