Natürlich könnt ihr auf meiner eigenen Funpark-Seite alle Informationen über die Funpark-Aktivitäten erwerben.
Hier möchte ich nur über Ida’s Werdegang bei mir am Hundeplatz erzählen:
Leider blieb der „Guten“ von klein auf ja gar nichts Anderes über, als mich drei, vier Tage pro Woche für ein paar Stunden zu meiner zweiten Arbeitsstätte zu begleiten.
Ida zog mit neun Wochen ein, kurze Zeit später ging das Leben weiter, mit Arbeit meinerseits natürlich auch.
Da es Sommer war, wurde unser Tagesablauf vorrangig von meinen Tätigkeiten auf dem Hundeplatz bestimmt.
Natürlich machte Ida erst einmal nicht mit.
Gerade das war mir sehr wichtig. Dass sie lernte Ruhe zu bewahren, Selbstbeherrschung in Anwesenheit anderer Hunde und Menschen zu bewahren und zu akzeptieren, dass sie nicht immer „dran“ war.
Gerade heute, wo man um hyperaktive und unbeherrschte Hunde weiß, die Probleme in unserer Gesellschaft und natürlich auch in ihren Familien bereiten, ist das Erlernen von Impulskontrolle sehr wichtig.
Langeweile aushalten, An- und Auszeiten zu akzeptieren.
Ida lernte „chilling Ida“ zu werden und das kann sie bis heute sehr gut:
Trotz Umweltreizen, wie z.B. Ausstellungen in Messehallen etc., kommt sie zur Ruhe und döst sogar dabei ein.
Nachdem die Basics auf diese Art und Weise verinnerlicht wurden, durfte sie nach und nach auch „mitmischen“.
Sie nahm zuerst an ihrem eigenen Welpen-Grundkurs teil.
Ablenkungsübungen, Grundkommandos wurden eingeübt und Alltagssituationen nachgestellt. Nachfolgend durften die vierbeinigen Kursteilnehmer ihre körperlichen Möglichkeiten auf den Geräten erfahren.
Na ja, das hatte Ida schon ausgiebig zuvor getan:-):
Bei ihrer Züchterin gab es auch „Klettergeschichten“ und ein Bällebad.
Vielleicht kannte sie schon einige dieser Herausforderungen von ihrem Welpenausflug zur Rettungshundstaffel ihrer Mama, jedenfalls gab es kein Klettergerät auf meinem Platz, welches vor Ida sicher war.
Während ich mit dem Aufbau von Parcouren beschäftigt war, erkundigte sie so alles was auf dem Hundeplatz zur Verfügung stand.
Manchmal legte ich einen Sprint ein um beispielsweise das Herunterdonnern der Wippe abzumildern, aber man bekam echt den Eindruck, dass sie jede Herausforderung meistern wollte.
Allein die Anzahl an Versuchen, die sie in unserem Garten zuhause unternahm um Valentin’s Rutsche zu erklimmen, was sich leider immer als recht kurzes Vergnügen herausstellte. Aber sie hatte auch so viel „Biss“, dass sie nicht eher ruhte, bis sie auf Valentin’s Nestschaukel mit allen vier Pfoten auf den Seilen stand.
Es war so einmalig, sie bei ihrer „eigenen“ Arbeit zu sehen, dass sie das alles aus eigenem Antrieb erleben wollte und keinerlei Motivation durch mich oder durch beispielsweise Futter brauchte.
Noch heute muss ich darauf achten wo ich sie beim Training „parke“, sonst kann es passieren, dass sie irgendwo – trotz Plane – oben auf der Wand oder auf den Sprossen der meterhohen Leiter steht. Learning by doing..
..
Das waren also eher die zufälligen Lernerfolge.
Geplanterweise durfte sie dann beim Begleithundtraining mitmachen, zuerst rein in entspannter Position, mehr oder minder liegend dem Geschehen folgend :-))
Dann immer einzelne Sequenzen oder um eine Übung zu demonstrieren.
Abschließend war dann auch immer wieder eine Spieleinheit mit ihren Freunden dabei.
Früh begann ich hingegen mit dem Futterbeuteltraining.
Ich finde den Futterbeutel perfekt zum Füttern aus der Hand, zur Impulskontrolle indem er zeitweise ausgelegt oder geworfen wird, ohne dass er geholt werden darf.
Ebenso ist das gemeinsam Beute machen einfach super für die Teamarbeit.
Nachdem Ida sehr bald jagdliches Interesse zeigte, konnte ich sie auch auf diese Weise im Gelände beschäftigen und über eine weite Distanz kontrollieren.
Den ganzen ersten Sommer hat uns diese Beschäftigung begleitet und auf den Wiesen konnte ich sie bald sicher und zuverlässig bis zu fünfzig Meter zu ihrer Beute zurückschicken.
Mittlerweile sind wir auch beim Outdoor- und Dummytraining angelangt, welche noch mehr steadyness, Impuls- und Distanzkontrolle erfordern.
Weiter ging es mit dem Longieren, da stiegen wir so ca mit fünf Monaten ein.
Für mich ermöglicht diese Beschäftigung den Hund einfach mal „gehen“ zu lassen.
Natürlich wird er durch Körpersprache kontrolliert, aber er darf sich auch einfach mal ein paar Runden bewegen, rennen und durch die Distanz zum Besitzer ist der Druck auch einfach geringer und für den Hund damit angenehmer.
Bei dieser Arbeit legen wir zuerst Wert auf die Kommunikation, ansonsten würde sich unser Hund verselbstständigen und nicht verstehen, dass er an einer „unsichtbaren Leine“ geführt wird.
Dies geschieht vorrangig durch den Einfluss in Form von Körpersprache, die den Hund verlangsamt, beschleunigt, stoppt oder auch Richtungsänderungen anzeigt.
Man wird hier so schnell zu einem eingespielten Team, dass unser Hund uns nur noch aus dem Augenwinkel im Blick behalten und entspannt seine Runden drehen kann.
Funktioniert die Verbindung, ist es kein Thema wenn die äußeren Reize und Ablenkungen zunehmen.
Sehr gerne Longieren wir auf zwei Kreisen und mittlerweile mit biszu vier Hunden gleichzeitig. Logisch und konsequent aufgebaut, stellen Hundebegegnungen am Zirkel keine Probleme mehr da und es ist unglaublich spannend, nicht den Überblick bei alle den Hunden zu verlieren.
Natürlich kann man auch als einzelne Person mit zwei Hunden arbeiten, was ich mit Donna und Ida auch schon einige Male gemacht habe, ebenso mit meinen Besuchshunden Yuma und Merlin, was Ida immer ganz besonders spannend findet.
Da wo bei Donna irgendwann Schluss war, ist es das bei Ida noch lange nicht.
Vielleicht liegt ihr als Hütehund das „große Kreise ziehen“, jedenfalls hat sie sehr bald angefangen, selbstständig weiterzulaufen, wenn ich meine Position in „unmögliche“ Richtungen verlagerte bis hin zum direktem Entgegenlaufen am Ring.
Im Herbst hattem wir dann den krönenden Abschluss für das Jahr 2016:
Ida lief die von mir gewünschten Achten um die zwei großen Kreise, während ich wie ein Zirkusdirektor in der Mitte stand!
Ich hoffe, dass wir irgendwann das Eine oder Andere bei einem Dogdance Turnier einbauen können, denn die Bewegungen schauen so unglaublich kraftvoll bei ihr aus.
Rally-Obedience
Auch an dieser Sportart kamen wir nicht vorbei.
Ich finde diese Beschäftigung sehr passend, da die meisten Hundebesitzer doch großen Wert auf eine gute Hundeerziehung, sprich auf die zuverlässige Ausführung der allgemein üblichen Kommandos legen.
Übt man auf eine BGH – Begleithundprüfung, so wird der Hund, sicher auch oft der Hundebesitzer, schnell „müde“ aufgrund der immer gleichen Abfolge.
Die Abwechslung fehlt, der Ton ist oft zu streng, die Erwartungshaltung zu hoch.
Bei RO bleibt man offen, da der Parcours zwar immer wieder gleiche Elemente beinhalten kann, diese aber jedesmal in einem neuen Potpourri aufeinander treffen.
Hier werden kurze „Fußdistanzen“ mit unterschiedlichen statischen Positionen (Sitz, Platz, Steh und die Kombination derer) verbunden.
Weiter gibt es immer wieder bislang unbekannte und interessante Übungsschilder wie z.B. einen Slalom um Teller auf denen Futter liegt.
Der Sportart sind fast keine Grenzen gesetzt, weder durch eine eingeschränkte Teilnahme (keine BGH als Voraussetzung nötig, es wird sowohl auf Senioren, wie auch auf körperlich eingeschränkte Besitzer bzw. körperlich eingeschränkte Hunde Rücksicht genommen).
Ebenso bleibt es bis in die höheren Klassen sehr interessant, da den „Schöpfern“ immer wieder neue Parcoursschilder einfallen.
So machen Ida und ich da auch schon gerne bei den Aufwärmübungen mit, gehen gerne mal einen halben Parcours, natürlich noch mit Leckerchen.
Gerne würde ich in diesem Ressort weiter machen und mit ihr auch auf Turnieren starten, da ich alle Elemente für uns ebenso machbar wie auch spannend finde.
Ja dann schauen wir mal, was uns 2017 noch an Abwechslung begegnet.
Vielleicht mal Treibball ausprobieren?
Selbstverständlich werden wir vorrangig das bisher Gelernte weiter üben und verbessern. Wir freuen uns auf ein ereignisreiches Jahr.
2018
Ida unterstützt mich mittlerweile bei den Welpenkursen und nimmt natürlich bei den von mir angebotenen Stunden teil.
Sie beherrscht alle Geräte und hilft mir den Teilnehmern zu vermitteln was ich ihnen zeigen möchte.
Ida beherrscht zu 100% ihren Rückruf.
Ich bin froh, dass ich damit ihren natürlichen Jagdtrieb kontrollieren kann.
Es ist faszinierend wenn sie im Outdoor Training einen halben Meter vor ihrer Frisbee aus vollem Lauf heraus umkehrt und freudestrahlend zu mir zurückkehrt.
Ich bin sehr stolz auf sie und sehe es nicht als selbstverständlich, dass sie so gehorsam ist.